Öffnungszeiten
Ortsplan
Kontakt, Ideen, Anregungen
Sie befinden sich hier: Startseite > Unser Dorf > Wissenswertes > Geschichte
Es war im Jahre 1238, als Probst Heinrich von Wilten an "Kuno den Libolvinger" Güter in Innsbruck-Saggen übergab. Das war gleichzeitig die erste urkundliche Erwähnung von Leiblfing und damit der Gemeinde Pettnau. Eine kunstvoll geschriebene lateinische Urkunde aus dem Stiftsarchiv Wilten zeugt heute von dieser Übertragung und ist somit der früheste schriftliche Beweis für die Existenz Leiblfings.
Die "Libolvinger" starben in der Zeit zwischen 1320 und 1330 aus.Was blieb ist der Ortsname. Heute ist Leiblfing einwohnermäßig der größte Weiler von Pettnau. Die erste Besiedelung von Pettnau wird zwar schon um 800 angesetzt, schriftliche Aufzeichnungen darüber existieren jedoch nicht.
So gilt das Jahr 1238 als Geburtsstunde des Ortes.
Als Gemeinde wird Pettnau 1427 genannt; doch schon 1312 kommt der Ort im "Inntaler Steuerbuch" vor. Ins 14. Jahrhundert fällt auch der erste Hinweis auf die Pettnauer Höfegeschichte: 1382 kauften der "Alte Bernhard von der Pettnau" und seine Frau "Adelheid" von "Oswald dem Milser" den "Hof in Ober-, Unterpettnau und Mühlberg".
Da Pettnau in alter Zeit eine sumpfige, von Erlen bewachsene Gegend war, versuchte die Bevölkerung schon von jeher dem Inn dieses Land abzuringen: Das führte 1418 zum ersten Streit mit den Gemeinden auf der südlichen Innseite. Denn auch diese versuchten dem Sumpf urbares Land zu entreißen und wehrten sich dagegen, dass die Pettnauer den Inn auf ihre Seite drängten.
Seit 1817 - damals zählte der Ort inklusive der 100 Dienstboten rund 320 Einwohner - ist Pettnau eine eigenständige Gemeinde, nachdem schon 1775 Pettnau als eigene Steuergemeinde im Theresianischen Kataster geführt wurde. (Quelle: Haider-Köfler)
Die Pfarrkirche St. Georg zu Leiblfing ist uralt. Eine Renovierung des romanischen Baues soll bereits 1090 erfolgt sein. 1496 dürfte das Jahr des Umbaues in gotischem Stil gewesen sein. 1682 findet eine Verlängerung nach Westen statt. Bekannt ist die Kirche wegen ihrer einmaligen Architektur. Mit dem 1710 erbauten Turm mit Zwiebelhelm und schlanker Spitze (ein Streit um die Gestaltung, gotische Spitze oder barocke Zwiebel, soll die originelle Kombination beider Bauelemente bewirkt haben), wirkt sie wie ein Wahrzeichen des Oberlandes.
Bei der letzten Innenrenovierung 1965/66 kamen teilweise sehr gut erhaltene Reste von gotischen Wandbildern zum Vorschein, das jüngere - eine 12 Aposteldarstellung gegen 1400 - wurde abgelöst und in die Nordwand des Presbyteriums versetzt, das ältere, wohl drei heilige Frauen, teilweise zerstört - um 1300 - wurde an der ursprünglichen Stelle belassen. Erwähnenswert sind die Rosenkranzmadonna (18. Jhdt) über dem Altar und zwei Kruzifixe.
An der Außenseite und zwar an der Nordwand, wurden Reste einer Kreuzigungsgruppe, vielleicht aus dem 14.Jhdt, gefunden.
Die Außenrenovierung wurde im März 1990 abgeschlossen. Der ursprüngliche mit Holzschindeln gedeckte Turmhelm wurde 1957 mit Kupfer gedeckt, musste aber wegen aufgetretenen Schäden 1993/94 vollständig erneuert werden.
Die Pfarre Leiblfing ist identisch mit der Gemeinde Pettnau. Die 1666 errichtete Kuratie wurde 1891 zur Pfarre erhoben. Sie trägt den Namen vom Ortsteil Leiblfing, wo die Hauptkirche steht.
Zum Pfarrgebiet gehört auch die Filialkirche in Oberpettnau . Ursprünglich stand dort eine Kapelle zu Ehren des hl. Christophorus und der heiligen Barbara.
Die jetzige Kirche wurde 1412 erbaut. (Eine Weihe wird 1666 erwähnt). 1746 wird sie erneuert und reich ausgestattet. Besonders hervorzuheben sind die Decken- und Altargemälde von Josef Anton Zoller, darstellend das Leben des heiligen Josef. Die schönen Barockfiguren sind teilweise von Johann Perger. Die letzte und umfassende Renovierung fand 1990-1995 statt. Dabei wurden Mauerreste zweier früherer Kirchen gefunden. Verschiedene Andenkentafeln weisen auf hier ansässige Adelsgeschlechter hin.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche steht nämlich der mächtige Mellaunerhof, vormals Gasthof Oettl, ein uralter gotischer Bau mit barocker Fassade, einst Poststation und daneben der Ansitz Sternbach, derzeit in bäuerlichem Besitz. Am Nordhang führt ein Weg zum sogenannten Einsiedel mit Kreuzwegstationen von Johann Obrleitner und einer Kapelle zu Ehren "unserem Herrn im Elend".
(Quelle: Pfarrer Franz Bonatti)