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Bei der unbedingten Erbantrittserklärung haftet der Erbe für alle Schulden und auch für die Erfüllung von Vermächtnissen mit seinem eigenen Vermögen in unbeschränkter Höhe. Der Erbe haftet auch dann, wenn er von der Existenz dieser Forderungen nichts wusste und auch dann, wenn die Schulden die Aktiva der Verlassenschaft übersteigen.
Mehrere Erben haften für die Schulden solidarisch, das bedeutet, dass die anderen Erben den Ausfall zu tragen haben, wenn einer der Erben seine Verpflichtungen nicht erfüllt.
Die Abwicklung ist einfach und kostengünstig. Anders als bei der bedingten Erbantrittserklärung erfolgt hier keine Schätzung des beweglichen Verlassenschaftsvermögens, anstelle des von dem Gerichtskommissär errichteten Inventars tritt die sogenannte "Vermögenserklärung".
Diese von dem Notar erstellte Aufstellung über Aktiva und Passiva wird dem Verlassenschaftsverfahren zugrunde gelegt. Der Erbe bzw. die Erben erklären, dass die Aufstellung nach deren Wissen vollständig und richtig ist.
Liegenschaften (unbewegliche Sachen) werden grundsätzlich mit dem dreifachen Einheitswert angesetzt. Wird ein entsprechender Antrag gestellt, werden diese nach dem Liegenschaftsbewertungsgesetz bewertet.
Die Abgabe der unbedingten Erbantrittserklärung ist wegen der drohenden Schuldenhaftung riskant. Sie ist nur zu empfehlen, wenn man die Lebensgewohnheiten und Vermögensverhältnisse des Verstorbenen genau kannte und sicher sein kann, dass keine versteckten Schulden zu Tage treten.
Zum besseren Verständnis und zur leichteren Lesbarkeit gilt in diesem Text bei allen personenbezogenen Bezeichnungen die gewählte Form für alle Geschlechtsidentitäten.
Für den Inhalt verantwortlich: Österreichische Notariatskammer
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